Hauptziel der Referenzimplementierung war ein technischer Durchstich, der wichtige Komponenten auf allen Ebenen der Referenzarchitektur bereitstellt und diese miteinander zu einem funktionsfähigen Gesamtsystem verbindet. Damit sollte die generelle Funktionsfähigkeit der Architektur unter Beweis gestellt und eine Vorlage geschaffen werden, auf deren Basis zukünftig weitere Implementierungen und Erweiterungen erfolgen können.
Bei der Referenzimplementierung wurde der Fokus auf die beiden wichtigen Anwendungsfälle „Automatic Onboarding“ und „Health Data Exchange“ gesetzt. Beim Automatic Onboarding geht es um die initiale Registrierung von Assets (z.B. Automatisierungskomponenten) in der Cloud des Betreibers. Beim Anwendungsfall Health Data Exchange werden Daten über den Gesundheitsstatus der registrierten Assets fortlaufend erfasst und in der Operator Cloud weiterverarbeitet. Die beiden Anwendungsfälle erfordern Funktionalitäten aus allen Schichten der Referenzarchitektur und boten sich daher als Basis für einen belastbaren Proof-of-Concept an.
Die Kernaufgaben von M&M Software in diesem Verbundprojekt bestanden darin, funktionsfähige Prototypen für Softwarekomponenten zu realisieren, die typischerweise ein Hersteller von Automatisierungskomponenten dem Betreiber einer Anlage bereitstellen würde. Mit diesen Komponenten kann der Anlagenbetreiber die Produkte des Herstellers nahtlos in seine cloudbasierte IT / OT-Infrastruktur integrieren und dabei auch Mehrwertdienste des Herstellers in Anspruch nehmen. Unter anderem wurden folgende Komponenten in Form von Docker-Images bereitgestellt:
- Datenerfassung und Vorverarbeitung der Daten im Edge-Knoten, unter Nutzung der durch die OI4A vorgegebenen Kommunikationsmechanismen (OPC-UA, MQTT, offene Feldbuskommunikation, …)
- Bereitstellung eines standardisierten OOC-Connectors für den Edge-Knoten, der die spezifikationsgemäße Kommunikation mit der Operator-Cloud abhandelt.
- Plug-In-fähige Logikmodule zur Auswertung von Asset-spezifischen Nachrichten in der Operator Cloud, die aus der Edge-Schicht gemeldet und zur Weiterleitung in die AAS-Infrastruktur in kompatible AAS-Submodelle transformiert wurden.
Neben den notwendigen Spezifikations- und Implementierungsaufgaben wurde auch eine grundsätzliche Projektstruktur für zukünftige Erweiterungen der Referenzimplementierung auf Basis der GitHub-Plattform eingerichtet. Dort ist in den jeweiligen Repositories für die einzelnen Komponenten nicht nur der Quellcode abgelegt, sondern es sind auch alle DevOps-Mechanismen für das automatisierte Bauen und Verteilen der Komponenten (CI /CD) eingerichtet. Alle Mitglieder der Alliance haben Zugriff auf die Projektergebnisse und können diese für eigene Entwicklungen weiternutzen.
Wir bietet dazu begleitende Technologie-Workshops an, die den Einstieg in die vorgelegten Lösungen erleichtern.