Low-Code-Plattformen haben das erklärte Ziel, Anwendungen mit minimalem Codeaufwand zu erstellen. Dies wird erreicht, indem die zugrundeliegende Logik visuell statt textuell dargestellt wird. Dadurch entsteht eine syntaxarme Umgebung, die es auch Domänenfremden ermöglicht, komplexe Algorithmen zu beschreiben.
Eine Anwendung besteht jedoch nicht nur aus der zugrundeliegenden Logik, sondern benötigt auch eine Benutzeroberfläche (User Interface, UI). Hier bietet sich insbesondere die visuelle Darstellung an, die in Frameworks wie WPF (Windows Presentation Foundation) bereits erfolgreich umgesetzt wurde. Im Gegensatz zu WPF erfolgt dies jedoch nicht über die Bearbeitung von XML-Dateien. Stattdessen wird ein Drag-and-Drop-System verwendet, um UI-Elemente zu platzieren, die dann mit Hilfe von CSS gestaltet werden können.
Die herausragende Stärke liegt in der zuvor erwähnten Anwendbarkeit für Laien. Dies ermöglicht z.B. einem Designer, aktiv am Entwicklungsprozess teilzunehmen, indem er sein gestaltetes User Interface direkt mit unkomplizierter Logik verknüpfen kann. Ein einfaches Beispiel hierfür wäre eine Menüführung, bei der jeder Button zu verschiedenen Seiten navigiert.
Dennoch überwiegen die Schwächen, da trotz der Benutzerfreundlichkeit für Laien dem erfahrenen Entwickler ein erheblicher Teil der möglichen Komplexität verloren geht. Es hat sich gezeigt, dass ein visueller Ansatz für umfangreiche, vor allem technisch komplexe Systeme ungeeignet ist, da diese darauf angewiesen sind, mögliche Zusammenhänge und Muster zu erkennen, um eine stabile Architektur zu entwickeln. Dies ist mit Low-Code-Plattformen nicht oder nur eingeschränkt möglich, was zu schwer wartbaren Systemen führen kann.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Low-Code in seiner heutigen Form aus unserer Sicht für die Entwicklung kundenspezifischer Software nicht geeignet ist. Die beträchtlichen Lizenzkosten in Verbindung mit den eingeschränkten Einsatzmöglichkeiten stellen sie deutlich hinter etablierten Sprachen wie C# oder Java zurück, die im Laufe der Jahre die notwendige Reife und Anwendbarkeit erreicht haben. Ein mögliches Einsatzgebiet liegt jedoch in der Entwicklung firmeninterner Software. So können Lizenzkosten minimiert werden, gleichzeitig ist die Software oft vergleichsweise einfach strukturiert und daher auch mit Low-Code-Plattformen realisierbar.
Wenn Sie mehr über die Einsatzmöglichkeiten und Funktionen von Low-Code-Plattformen erfahren möchten, wenden Sie sich gerne an unser Expertenteam.