Ein wesentlicher Vorteil von OPC UA ist die Plattformunabhängigkeit. Während der alte OPC Standard noch auf Windows und COM/DCOM basierte, ist OPC UA davon unabhängig und kann somit auf verschiedenen Hardwareplattformen und Betriebssystemen (z.B. Linux, Windows, Android, ...) eingesetzt werden. Durch diese Möglichkeiten können OPC UA Client und Server Anwendungen sowohl auf Prozessebene als auch in der Cloud laufen und Daten austauschen.
Die OPC Foundation vereint nahezu alle führenden Hersteller aus der Industrie. Dies zeigt, dass diese Unternehmen zumindest zum jetzigen Zeitpunkt ein großes Potential in OPC UA sehen. Auch die breite Produktpalette spiegelt dieses Bild wider. So haben beispielsweise alle gängigen Steuerungen einen eigenen OPC UA Server integriert.
Durch die bereits beschriebene Plattformunabhängigkeit von OPC UA ist es möglich, OPC UA Applikationen auf allen Ebenen der Automatisierungspyramide einzusetzen. Darüber hinaus ist es durch die Verwendung von Standard UDP und TCP Ports möglich, mit OPC UA über Grenzen hinweg in der bestehenden Netzwerkinfrastruktur zu kommunizieren.
Somit kann über OPC UA sowohl die vertikale als auch die horizontale Kommunikation realisiert werden.
Ein weiterer Grund für den Erfolg von OPC UA ist das generische Informationsmodell. Über dieses Modell werden allgemeingültige Informationen wie z.B. Datentypen oder Variablentypen definiert, die von allen OPC UA Anwendungen gleich interpretiert werden. Dadurch ist es möglich, dass zwei Maschinen miteinander kommunizieren können (z.B. Belegungsstatus abfragen), ohne dass ein Mensch eingreifen muss. Dieses Informationsmodell enthält verschiedene Objekt- und Variablentypen, Datentypen sowie Ereignisse und Methoden (Data Access, Alarms & Conditions, Historical Access).
OPC UA ermöglicht mit Hilfe der Companion Specifications eine Erweiterung des OPC UA Informationsmodells. Für spezielle Problemstellungen oder Themenfelder (wie z.B. Verpackungsmaschinen) aus der Industrie gibt es einzelne Working Groups, die sich mit der Erstellung von Companion Specifications beschäftigen. Diese Companion Specifications beinhalten abstrakte Beschreibungen von Komponenten / Anlagen / Maschinen, so dass durch die zusätzlichen Informationen und Typen wieder eine Interoperabilität zwischen verschiedenen Herstellern und Geräten gegeben ist.
Als Kommunikationsprotokoll für industrielle Anlagen bringt OPC UA auch verschiedene Sicherheitsmechanismen mit. Diese umfassen Authentifizierung, Autorisierung sowie verschlüsselte Kommunikation und die Sicherstellung der Datenintegrität durch Signaturen. Zusätzlich gibt es spezifizierte Audit-Mechanismen, die eine OPC UA Anwendung implementieren kann.
OPC UA erfindet hier nichts neu, sondern nutzt bereits bestehende und bewährte Sicherheitsmechanismen wie TLS, HTTPS, x509 Zertifikate oder JSON Web Tokens.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat die OPC UA Spezifikation bereits 2016 geprüft und diese Prüfung 2022 aktualisiert. In beiden Untersuchungen konnte das BSI keine systematischen Sicherheitslücken feststellen, sondern lediglich Empfehlungen für eine optimale Konfiguration geben.
Neben der Standardisierung eines einheitlichen Informationsmodells und Typen über die verschiedenen Companion Specifications, bietet OPC UA die volle Flexibilität, dieses um eigene Typen und Informationen zu erweitern, so dass auch eigene Spezialfälle abgedeckt werden können.
Mit Hilfe von Working Groups findet bei OPC UA eine kontinuierliche Erweiterung und Verbesserung der Spezifikationen statt. So gibt es bereits mehrere Versionen der einzelnen OPC UA Core Spezifikationen. Zusätzlich werden durch die Vielzahl der Mitglieder in der OPC Foundation immer wieder neue Companion Specifications oder auch zusätzliche Spezifikationen wie OPC UA FX entwickel